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LJEM 2022/2023

Kein Podestplatz bei Landesmeisterschaften

Mit einem Rekordfeld von 14 Teilnehmern sowie zahlreichen Eltern als Betreuern starteten unsere Kinder und Jugendlichen bei den diesjährigen Landesmeisterschaften, dem Höhepunkt der Einzelwettkämpfe in der diesjährigen Schachsaison.

Gut vorbereitet durch die Mannschaftswettkämpfe konnte man durchaus auf einige Podestplätze hoffen, wobei sich diese Hoffnungen im Nachhinein leider nicht erfüllten.

In der u10 musste Lukas in den ersten drei Runden bereits zwei Niederlagen hinnehmen, was seine Aussichten auf einen möglichen Titelgewinn schon im Keim erstickte und auch ein Podestplatz sollte schwierig werden. Zwar konnte er im Nachhinein seine weiteren Partien gewinnen, musste allerdings in der letzten Runde gegen den Landesmeister antreten, in der er schnell in Rückstand geriet. Zwar konnte er dies etwas durch eine bessere Stellung kompensieren, am Ende musste er allerdings seine Niederlage einsehen. Insgesamt belegte er den 7. Platz.

Victor, Erik und Jonas waren zum ersten Mal dabei, wobei Jonas auch noch relativ frisch im Schachzentrum ist underst seit gut einem halben Jahr im Schachzentrum spielt. Dafür machte er seine Sache ganz gut, sammelte insgesamt drei Punkte, dabei davon einen spielfreien. Er muss noch konzentrierter auf seine Figuren aufpassen, einige gute Spielzüge waren allerdings dabei.

Ähnliches gilt für Victor, der zwar über mehr Erfahrung verfügte, aber auch hier noch sehr oft einfache Fehler machte. Trotzdem kam er in der Endabrechnung auf insgesamt 4 Punkte, was den 9. und für ihn guten Platz in der Gesamtwertung bedeutete.

Erik als einer der jüngsten Teilnehmer des ganzen Turniers, darf auch in den nächsten zwei Jahren in der gleichen Altersklasse noch antreten. Er machte seine Sache gut und erkämpfte drei Punkte (davon ein Punkt spielfrei) für ihn bedeutete dies Platz 15, hier ist weiter mit einer positiven Entwicklung zu rechnen.

Die beste Platzierung erreichte Konrad, zwar kratzte er nicht mehr an den Podestplätzen, hier war ein ganzer Punkt Abstand, am Ende kam er allerdings auf die beste Platzierung aller Teilnehmer nämlich auf Platz 4 mit 4,5 Punkten. Er profitierte etwas davon, dass er das Feld auch von hinten aufrollte und nicht so starke Gegner hatte. Für ihn war dies ein gutes Turnier, auch wenn in einzelnen Spielen wieder einfache Fehler sichtbar waren. Kann er dies noch abstellen, kann es für Konrad sogar noch weiter hinausgehen.

In der U 12 waren Konstantin und Gabriel am Start. Konstantin gehörte zum jüngeren Jahrgang und die U 12 war sichtlich gut besetzt.

Bereits zum Anfang schaffte er ein Remis gegen einen 300-DWZ-Punkte stärkeren Gegner, später Drittplatzierten der Meisterschaft, lies sich dann allerdings durch eine Niederlage vom eingeschlagenen Weg abbringen. Mit zwei weiteren Siegen knüpfte er anschließend wieder an die Spitzengruppe an, musste dann allerdings drei Niederlagen in Folgen einstecken, unter anderem gegen den späteren Landesmeister und Vizelandesmeister. Trotzdem ist für Konstantin Platz 9 eine gute Platzierung, hier gefiel vor allem seine konzentrierte Spielweise. Im nächsten Jahr kann er noch einmal in dieser Altersklasse starten und dann geht es sicherlich auch weiter nach vorne.

Auch Gabriel machte seine Sache gut und gewann die Spiele, die seinem Leistungsvermögen entsprechen. In der letzten Runde schaffte er sogar ein Remis gegen das später zweitplatzierte Mädchen. Er wird im nächsten Jahr allerdings schon in der U 14 an den Start gehen und dann sicherlich auf stärkere Gegner treffen. Möchte er dort bestehen, muss er sich auf jeden Fall noch weiter steigern.

In der u14 waren die Hoffnungen auf einen Podestplatz ähnlich wie in der u10 durchaus vorhanden, der Sieg war allerdings schon fast unerreichbar, da Jakob Hermann aus Torgelow mit einer DWZ von fast 2000 hier als Topavorit gehandelt wurde und dieser Favoritenrolle, schon vorweg nehmend, vollständig gerecht geworden ist. Max und Maximilian machten es wie in den vergangenen Landesmeisterschaften, sie waren immer dicht beieinander, was auch bis zum Schluss so bleiben sollte, konnten allerdings nicht ganz an das Podest heranreichen.

Max war Titelverteidiger und konnte lange auch in den vorderen Reihen mitspielen und blieb bis zur Runde 5 ohne Niederlage. Dort traf er auf den später drittplatzierten Mattis Brand aus Greifswald, den er eigentlich nach der Analyse  der Partie auch im Griff hatte. Möglicherweise durch seine Erkältung gehandicapt musste er allerdings eine Niederlage hinnehmen, die ihn zunächst aus dem Bereich der Podestplätze vertrieb. In Runde 6 wurde ihm sein Lieblingsgegner Edgar Garde zugelost, den er auch wieder in einer sehr guten und konzentriert gespielten Partie besiegen konnte, so dass ein Podestplatz wieder in Reichweite war. Leider musste er dann in der letzten Runde gegen den ungeschlagenen Landesmeister antreten, kämpfte dort fast vier Stunden und musste am Ende trotz zwischenzeitlichem Stellungsvorteil mit einer Niederlage seinen Platz räumen.Am Ende wurde es der 7. Gesamtplatz.

Einen Platz besser konnte sich Maximilian aufgrund eines halben Buchholzpunktes mehr platzieren. Auch für ihn galt ähnliches wie für Max, er spielte sehr konzentriert und sicher und musste lediglich zwei Niederlagen hinnehmen, auch darunter gegen den Landesmeister. Für ihn gab es dann am Ende den 6. Platz. Hervorzuheben ist Maximilians Engagement für Schach, das vor allem in den weiteren Jahren auf gute Ergebnisse hoffen lässt.

Julian Tank verlor zwar seine erste Runde, konnte dann aber in den Runden 2 und 3 anderthalb Punkte erkämpfen. Hieran konnte er allerdings nicht anknüpfen und es wurde lediglich noch ein halber Punkt hinzugewonnen. Julian kann mehr, zeigte dies auch in einzelnen Spielen, in denen er auch gegen besser platzierte Teilnehmer remisierte der Gesamtplatz 18 spiegelt sein Leistungsvermögen nicht wieder, das er allerdings meistens besonders bei Schnellschachpartien zeigt. Hier muss noch ein Umdenken und besseres Durchdenken der Partien erfolgen, dann kann er auch im Normalschach weiter vorne landen.

Auch bei den ältesten Teilnehmern des Schachzentrums machte man sich insgeheim Hoffnungen auf einen Podestplatz durch Enrico Krause und Paul Gorski. Enrico konnte die Qualifikation der Staffel West für die Landesliga gewinnen und hatte auch ansonsten gute Ergebnisse erzielt. Leider reichte es auch hier im Gesamklassement dann lediglich zu einem 11. Platz, wobei der Abstand zu Platz 3 lediglich 1 Punkt betrug. Hier waren die Teilnehmer mit Abstand am dichtesten beieinander. Auch er musste gegen den späteren Landesmeister antreten und stand auch während des Spiels besser, konnte dies allerdings durch einen einfachen Feder in diesem Fall nicht umsetzen, was Enrico dann etwas aus der Bahn brachte und dann möglicherweise auch um den Podestplatz. 

Paul nahm das erste Mal in der für ihn zutreffenden Altersklasse teil und machte seine Sache durchaus gut. Er rutschte am Ende sogar in die top ten und belegte Platz 10. Auch hier ist weiter Potenzial vorhanden, wenn er auch weiter Spielpraxis sammelt und auch individuell weiter übt.

Luca, der seine Qualifikation verpasste, machte in der u25 seine Sache gut. Er kam insgesamt auf drei Punkte, wobei auch dies sein Leistungsvermögen nicht vollständig ausgeschöpft.

Leo nahm zum ersten mal überhaupt an einem Schachturnier teil und erkämpfte sich zwei Punkte, ebenfalls in der u25, was am Ende für Platz 13 reichte. Er lernte aber auch gleich, dass es auch noch andere Regeln bei einem Turnier gibt, als die Schachregeln am Brett. So verlor er eine Partie aufgrund dessen, dass er sein Handy zu spät abgegeben hatte. Am Ende war das Turnier allerdings für ihn mehr Motivation, sich weiter im Schach zu engagieren als dass er traurig über diesen Partieverlust war.

Zusammenfassend macht sich zwar angesichts der Ergebnisse etwas Enttäuschung breit, allerdings waren viele Spiele durchaus sehr knapp und unsere Teilnehmer haben immer wieder gezeigt, dass sie auch mit den besser platzierten Spielern durchaus mithalten können.

Letztlich waren es viele individuelle Dinge, teilweise auch kleinere Fehler, die zu den Niederlagen führten und auch etwas Lospech, so mussten gerade in den letzten Runden trotz größerem Abstand zum Spitzenreiter, in allen Altersklassen gerade gegen diese angetreten werden, womit eine bessere Platzierung dann auch unwahrscheinlicher wurde. Allerdings zeigt dies auch, dass die meisten unserer Kinder und Jugendlichen oben dicht dran waren.

Positiv war, dass das Zusammengehörigkeitsgefühl gerade in der u14 und auch in der u10 sehr toll war und natürlich für alle ein Erlebnis gewesen ist, mit den anderen, oftmals auch bekannten oder befreundeten Teilnehmern anderer Vereine einige Tage nicht nur Schach spielend zu verbringen. 

Dabei waren allerdings die Bedingungen vor Ort nicht ideal, gerade in der angemieteten Indoorhalle war es viel zu kalt und auch der Lärmpegel war durchaus nicht geeignet, um sich hier ausreichend auf die Spiele vorzubereiten.

Ähnliches galt auch für den Turniersaal. Geringe Beleuchtung und ein teilweise beißender Kamingeruch durch die Ofenbeheizung in der Eventhalle machten einigen Teilnehmern das Spielen schwer.

Zwar war das Platzangebot reichlich und das Essen vorzüglich, dies täuscht allerdings eben nicht über die gesamte Bedingungen hinweg, die auf jeden Fall einer Verbesserung bedürfen.

Trotzdem gilt der Dank vor allem unserem Vorstandsmitglied Jörg Sonnenberger, der sowohl sehr souverän und ohne jegliche technische und oder anderweitige Pannen das Turnier leitete, immer up to Date war und auch die Ergebnisse sehr schnell greifbar waren. Auch im Vorhinein hatte er die Organisation inne, was wieder einmal zeigt, dass auch die Last der Organisation der Veranstaltungen der Schachjugend vor allem bei uns liegt. Dies sollten wir durchaus auch im Sinne unserer Mitglieder so weit einschränken, dass auch die weitere Betreuung der Kinder und Jugendlichen des Schachzentrum verbessert wird und sich auch andere Vereine bemühen sollten, Veranstaltungen zu organisieren und auch insbesondere in der Schachjugend aktiv zu werden.

Auch die Möglichkeit die Partien zu analysieren waren ausreichend vorhanden, wobei auch die Teilnahme von Eike Kist hervorgehoben werden soll, der sehr fleißig sowohl mit Kindern als auch Jugendlichen die Partien sehr fachgerecht analysierte und Tipps und Tricks verrät. Er war immer vor Ort und ansprechbar, wenn unsere Teilnehmer mit ihren Partien fertig waren. Dies half sicherlich auch einigen bei den Partien und wird auch für die weiteren Turniere hilfreich sein. Er ist auf jeden Fall eine Bereicherung gerade im Bereich der Jugend, die dann bereits schon Anfang März 2023 zu ihren Landesmannschaftsmeisterschaften in Torgelow antreten wird. 

Ein großes Dankeschön gilt auch den mitgereisten Eltern gerade im u10-Bereich. Ihre Anwesenheit war auch durchaus für die Kinder wichtig und so wurden die Tage in der Fleether Mühle auch wieder einmal ein kleiner Familienausflug, zumal sich die Kinder bereits auch von anderen Veranstaltungen her kennen und schon fast ein eingespieltes Team sind.

Mit über 20 Personen vor Ort, gehörte dann das Schachzentrum auch zu den Teams, die personell mit am stärksten aufgestellt waren. Entwickelt sich das Schachzentrum so weiter, kann dies natürlich sogar in den nächsten Jahren noch ein wenig gesteigert werden, wobei wir allerdings auch auf die individuelle Förderung weiter eingehen müssen, auch wenn sich im Mannschaftsbereich die Vielzahl der Mitglieder im Schachzentrum vor allem positiv auswirkt. Gerade unsere talentierten Spieler sollen daher zeitnah weiter gefördert werden, müssen allerdings auch Ihr individuelles Training außerhalb des Schachszentrums und insbesondere zuhause verstärken, um sich weiter zu verbessern und dann mit etwas Glück bei den nächsten Meisterschaften doch auf einem Podestplatz zu landen.